"Seelenstarre" von Florin Lǎzǎrescu
Lesetipp von Priska Mühlberger
Ein Wasserschaden bewegt Jewgeni dazu, endlich die Veröffentlichung seines Buches in Angriff zu nehmen. In seinen spitzen Stiefeln spaziert der ehemalige Antiquar nachts durch die Stadt, und versucht, zwischen mehr oder weniger bedeutsamen Begegnungen des Alltags, seine ersten Zeilen zu schreiben. Währenddessen klingelt die alte Frau Stoican schreckerfüllt ihre Tochter aus dem Bett und erstarrt allmählich in ihrer Angst vor einer möglichen Alzheimer-Erkrankung.
Im Wechsel erzählt Florin Lǎzǎrescu von Valeria Stoican und ihrem Untermieter Jewgeni, die beide auf ihre ganz eigene und doch gleichsam verlorene Art durchs Leben stolpern. Ohne grosse Ausschmückungen und von trockenem Humor begleitet, erzählt der Roman, wem die beiden dabei über den Weg laufen, wie sich ihre Geschichte entwickelt. Ob am Ende tatsächlich ein Buch veröffentlich wird, lesen Sie am besten selbst nach in diesem wirklich gelungenen Roman des rumänischen (Drehbuch-)Autors.